Wir hatten bereits einige Male den Mirage Verein in Buochs besucht und deren Mirage IIIRS «AMIR» (R-2109) am Tag und in der Nacht abgelichtet. Diese Maschine flog bis 2002 als bewaffneter Aufklärer in der Fliegerstaffel 10 ab Buochs. Sie war dazu mit vier OMERA Nassfilmkameras mit Brennweiten von 44, 76, 100, 200 und 600 mm in Bug ausgerüstet. Damit waren Aufnahmen nach schräg vorne, nach unten und zur Seite möglich. Jede Kamera trug ein Filmmagazin, das es nach der Landung erlaubte, 360 Aufnahmen oder 1400 Negative zu verarbeiten. Die anfangs benutzte Blitzerbatterie für Nachtaufnahmen wurde ab 1981 durch Infrarotaufklärungsbehälter LIRAS ersetzt. Der Auftrag dieser Maschinen war damals, sich notfalls gegen die Luftabwehr eines benachbarten Landes durchzusetzen, um einen noch ausserhalb des Schweizer Hoheitsgebietes befindlichen Gegner aufzuklären. Am 17.12.2003 wurde die AMIR-Flotte offiziell aus dem Einsatz genommen.
Wir hatten nun über den Aviatik Club Basel (ACB) die Gelegenheit, einer Alarmstart-Simulation entsprechend der damaligen Standards beizuwohnen. Dazu wurde die Mirage im Hangar betankt und aufmunitioniert. Ein kleiner Schlepper brachte sie zu einem Seitenbereich der Startbahn, wo die Vorflugkontrolle stattfand. Dann wurde sie mit dem Schlepper zur Startbahn transportiert. Der Schlepper verfügte über ein Anlassgerät, womit während des Transportes das Triebwerk angelassen wurde. Dann wurde während der Fahrt die Maschine von der Schubstange und Energieversorgung abgekoppelt. Ein Vorgang, der sicherlich Schweiz-spezifisch ist. Die Maschine simuliert nun den Start. Leider wurde der Schubhebel nicht komplett umgelegt und damit auf den Nachbrenner verzichtet. Aber für die ortsansässigen Bauern war es anscheinend doch zu laut. Sie versuchten Stimmung gegen die Aktion zu machen, wurden aber von zahlreichen Damen überstimmt, die viel Freude an der Vorführung hatten und die Geräusche als "schönen Sound" empfanden. Beeindruckend war auch das Verhalten zahlreicher Silberreiher, die diese Mirage anscheinend schon kannten und keinerlei Scheu zeigten. Danach bewegte sich die Mirage mit einigen Foto-Stops zurück zum heimatlichen Hangar. Für uns war dies eine gelungene Veranstaltung, bei der man sich in die Zeit zurückversetzt fühlte, als die Schweiz noch schnittige Maschinen flog.
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Erstellt am 07.04.2022