Brno ist ein kleiner beschaulicher Regionalflughafen und bietet im Gegensatz zu mitteleuropäischen Airshows viel seltenes exotisches Fluggerät aus den Balkanrepubliken. Die diesjährige Airshow war deshalb besonders interessant, da hier ein russisches Displayteam außerhalb Russlands zu sehen war. Als ich in Brno ankam waren die Strizis bereits mitten im Training.
Leider ist der Flugplatz etwas fotofeindlich angelegt, sodass die Flugzeuge den ganzen Tag im Gegenlicht fliegen. Somit sollte man auf die südlichen Zäune ausweichen, die meist nur Brusthoch sind und relativ nahen Zugang zur Startbahn ermöglichen. Während der Airshow ist noch ein kleiner Erdwall an der südwestlichen Flugplatzgrenze zu empfehlen. Da auf diesem Hügel der ganze Flugplatz zu überblicken war, herrschte hier ein reges Kommen und Gehen. Während der Airshow nutzen die Piloten den Erdhaufen als Orientierungspunkt. Somit stand man mitten in der Displaylinie und hatte fast Hautkontakt zu den Flugzeugen.
Am Vortag der Airshow herrschte perfektes Wetter und beste Fotobedingungen. Am Zaun hingen in regelmäßgen Abständen diverse Funkscanner, sodaß man sehr gut über die ankommenden Gäste und stattfindenden Trainings informiert war. Überschattet war der Tag jedoch durch den Absturz einer belgischen F16 in die Nordsee. Aus diesem Grund brachen zwei belgische F-16 ihren Besuch ab und flogen wieder in die Heimat.
Am ersten Airshowtag schaute ich mir morgens das Static-Display an. Über einen netten italienischen Piloten erhielt ich eine Führung durch einen AWACS-Aufklärer. Die eigentliche Veranstaltung genoß ich jedoch außerhalb des Flugplatzes auf meinem Erdhügel.
Von hier aus hatte man den besten Überblick über das Fluggeschehen.Die Rumänen schickten die Galeb und die Super Galeb. Die Orao stellte ihre Erdkampffähigkeiten unter Beweis, indem sie mit hoher Geschwindigkeit in 2 Meter Höhe über die gesamte Landebahn schoss. Die Tschechen präsentierten ihre L-39 Albatros, deren Weiterentwicklung L-159A sowie die Hubschrauber MI-24 und Mi-17. Da die Saab Gripen gerade in Dienst gestellt wurde, war das Display noch recht einfach gehalten. Hier ist in Zukunft jedoch noch einiges zu erwarten.
Eindeutiger Höhepunkt war jedoch das Solo- und Teamdisplay der Strizis aus Russland. Viel Begeisterung ernteten Sie durch ihre Flüge in Publikumsnähe und ihrer Art den Tower ala TopGun anzuhusten. Ein Augenschmaus war auch der Synchron-Spiegelflug des portugiesischen AlphaJet-Teams.
In ganz anderen Geschwindigkeitsbereichen bewegte sich das slowenische L-13 Blanik Team, das mit 4 Segelfliegern die hohe Kunst des motorlosen Formationsfluges vorführte und schön anzuschauen war. Den Abschluß bildete das Solodisplay einer slowenischen Mig-29. Da am Sonntag starker Regen angekündigt war, schenkte ich mir den 2.Showtag.
Erstellt am 25.9.2005