Die ILA auf dem Flughafen Berlin ist die einzigste deutsche Großveranstaltung und findet alle 2 Jahre statt. Leider wird neben den Flugvorführungen der Airshow parallel der reguläre Flugbetrieb des Flughafens durchgeführt. Dadurch kommt es immer wieder zu Verzögerungen und der Zeitplan ist schwer einzuhalten. Dennoch ist die ILA eine Reise wert.
Typisch deutsch sind die Einlass-Schikanen. Während man im Ausland überhaupt nicht kontolliert wird, steht man sich in Berlin erst mal eine Stunde die Beine in den Bauch. Man will halt kontrollieren, egal ob es Sinn macht oder nicht. So wurde im Gegensatz zu mir mein Fotorucksack noch nie kontrolliert. Er ging jedes Mal ungeöffnet an der Durchleuchtung vorbei.
Bei den abertausenden Besuchern ist eine Leiter oder Fußbank hier Pflicht, um etwas sehen zu können. Auch typisch Deutsch stehen fast alle Besucher lieber übereinander am Zaun. Wer hier ein paar Meter weiter hinten auf einer Fußbank steht, hat neben der besseren Sicht auch deutlich mehr Bewegungsfreiheit.
Man bemerkt deutlich die jährlich schärferen Sicherheitsbestimmungen, so wird das Flugprogramm von Jahr zu Jahr immer flacher. Die früheren Higlights wie die Vorführungen der Werkspiloten des Eurofighter und des Tiger finden leider nicht mehr statt. Die Shows der Display-Teams (wenn sie überhaupt nach Berlin kommen) beschränken sich mehr auf Formations- und Vorbeiflüge. Ihr wirkliches Leistungspotential zeigen sie nur im Ausland.
Was in Berlin immer Spaß macht, sind die Vorführungen der Heeresflieger der Bundeswehr, vor allem die beeindruckenden Manöver des sonst so schwerfälligen CH53. Auch die Scheinluftgefechte der Focker DIII (roter Baron) oder RedBull-Oldtimer (F4, B25) sind sehenswert. Das Highlight in 2004 war sicherlich die restaurierte Do24, die erstmals in Berlin zu sehen war.
Was ist das Besondere an der ILA in Berlin?
Es ist erstens der Zeitpunkt. Im Mai ist fast immer schönes, sonniges Wetter. Zweitens ist die ILA "ehetauglich". Berlin ist für mich und meine Frau die Kulturhauptstatt schlechthin. Während ich mir die Flugzeuge anschauen kann, hat auch meine Frau etwas von der Reise. Sie kann parallel die Sehenswürdigkeiten und Wellness-Angebote der Hauptstadt nutzen. Und drittens bietet die Ausstellung sehr viele Möglichkeiten mit den Piloten in einen Dialog zu treten bzw. oder auch die Flugzeuge von innen anzuschauen.
Erstellt am 13.2.2005