Wir waren ursprünglich davon ausgegangen, dass bei der Kadex ein umfangreiches Airshow-Angebot vorherrscht. Dort angekommen, mussten wir feststellen, das die Flugbewegungen doch recht übersichtlich waren. Die Kasachische Luftwaffe hielt sich etwas zurück. Selbst auf dem Ausstellungsgelände fand man keine aktuellen Militärjets. Nur einige Helicopter und Transporter waren ausgestellt, die man aber ohne Probleme auch intern gut besichtigen konnte. Der Focus lag eindeutig auf den Landstreitkräften, die alle aktuellen Modelle von Panzern und Spezialfahrzeugen vorstellten.
Die Veranstaltung begann mit einer feierlicher Fahnenhissung und dem Abschuss von Kanonenböllern. Danach stellten sich meherere Militärkapellen aus Kasachstan und der umgebenden Staaten vor. Deren Musik und vor allem die modernen Choreografien bis hin zum Gam Gam Style konnten die Massen begeistern. Vor allem die Mitglieder der Russischen Militärkapelle waren ein beliebtes Foto-Objekt.
Es folgte das Highlight - die Anti-Terror-Übung. Vor der Tribüne war eine Lager mit "friedlichen" Terroristen aufgebaut. Lautlos näherten sich von mehreren Seiten Spezieleinheiten und Scharfschützen bezogen ihre Stellungen. Dann erfolgte der Angriff. Die Scharfschützen schossen aus allen Rohren. Aus der Luft beschossen zwei Mi-8 die Terrorgruppe, aus denen sich parallel noch eine Sondereinheit abseilte. Nachdem alle Terroristen elimiert waren, landenten zwei EC-145, um die Anti-Terroreinheiten wieder aus der Kampfzone zu transportieren.
Es folgte das das Programm der Landstreitkräfte. Drei T-72-Panzer zeigten ihre Fähigkeiten beim Fahren im Gelände und Wasser und setzten auch fleissig Übungsmunition ein. Danach wurden nahezu aller Fahrzeuge der Landstreitkräfte Kasachstans präsentiert, die sich teilweise auch ordentlich mit Platzpatronen in Szene setzten. Abgeschlossen wurde dieser Block mit einem "Panzer-Ballet" mit vier Panzern, daß recht schön anzusehen waren. ein.
Die kasachsichen Luftstreitkräfte präsentierten sich mit Formationen ihrer Mig-29, Su-25 und Su-27 und den Solodisplays der Mil Mi-8, Mi-17 und Mi-24 sowie der neu in Kasachstan hergestellten EC-145. Die Fabrik befand sich direkt hinter dem Display-Gelände. Der Abschluss erfolgte mit einer Helicopter-Feuerlösch-Übung zweier Mi-8.
Aber auch ausländische Muster wurden vorgestellt. So sendete Russland eine Mikojan Mig-35 und Suchoi Su-30MK nach Astana. In den Messehallen konnte man sie auch direkt mit entsprechenden Flugsimulatoren "fliegen". EADS erhoffte sich einen Kauf der A-400M Militärtransporter. Was man mit den Showflügen aufbaute, wurde jedoch am Boden durch die unangepasste Arbeitsweise der eigentlich für Marketing zuständigen Mitarbeiter zerstört. Wir und auch die Fach-Besucher hatte ständig den Eindruck, EADS hätte etwas zu verbergen. Man schottete die Maschine regelrecht ab. Beechcraft hatte keine derartigen Probleme und nutzte die Kadex, um Werbung für ihre AT-6 zu lancieren.
Uns hatte diese Veranstaltung sehr gut gefallen. So war auch der Service des Verteidigungsministeriums hervorragend. Wir wurden u.a. jeden Tag von Verteidigungsministerm zum Austellungsort mit Polizei-Eskorte transportiert und vor Ort waren für die Presse entsprechende Servicestationen eingerichtet. Unvergessen sind die nächtlichen Diskussionen mit russischen Waffenherstellern bei einem guten Wodka. Dies war einztigartig und höchstinformativ. Anders als bei vergleichbaren Veranstaltungen in Zentral-Europa, war die Kadex eine Messe zum Anfassen, bei der es keinerlei Berührungsängste gab.
Auch die Architektur in Astana ist sehenswert. Die Stadt gleicht einer großen Baustelle, da hier der Austragungsort der EXPO 2017 ist. Die Zeit für eine ausgedehnte Stadtbesichtigung sollte man sich also unbedingt nehmen.
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Erstellt am 28.01.2015