Eigentlich dachten wir, unser Besuch der letzten LIMA in 2015 wäre durch nichts mehr zu toppen. Aber es ging doch. Die LIMA bietet einen einzigartigen Mix aus Luftfahrt- und Marinemesse mit Airshow, Marineaktivitäten, Kulturveranstaltungen auf einer der schönsten Ferieninseln Malaysias. Dazu kommt noch die herzliche Gastfreundschaft Malaysias in Verbindung mit der guten Organisation des einheimischen Militärs. Alles was hier fliegt und schwimmt, bekommt man in Europa nicht so einfach vor die Kamera und die LIMA ist ein guter Treffpunkt zum Dialog auch politisch zerstrittener Nationen.
Wir hatten wieder Glück und konnten auf dem Flaggschiff der malaysischen Marine der KG Jebat am Presseempfang teilnehmen. Neben den Pressevertetern waren der Verteidigungsminster mit Familie, der Transportminister (beide waren Ausrichter der Veranstaltung), der Debuty Premierminster und die Chefs von Luftwaffe, Marine und Heer anwesend. Bereits auf der Gangway erkannte uns der Chef der malaysischen Marine Admiral Kamarulzaman wieder. Er kam mir mit offenen Armen und einem "Welcome German Boy" entgegen. Mit soviel Herzlichkeit hatte ich nicht gerechnet. Er führte uns begleitet mit einigen Jokes zum Hand-Shaking mit dem Verteidungsminister Hishammuddin Hussein, der im Gespräch erstaunlicherweise sogar genau zwischen Ost- und Westdeutschland differenzieren konnte. Nach den Pressestatements und einigen Fotos ging es zum Stolz der malaysischen Marine, dem U-Boot KD Tun Razak. Hier herrschte eine höhere Sicherheitsstufe und wir durften leider nicht ins Boot. Dafür ging der Verteidigungsminister selbst auf unsere schrägsten Wünsche ein und lies sich auf eine "Titanic"-Pose mit seiner Frau am Bug ein. Für uns war es einfach schön mitzuerleben, wie Regierungsvertreter und Militärführung untereinander aber auch nach aussen derart viel Spass verbreiten konnten. Erwähnenswert war auch das Food-Festival an dem neben der Marine-Führung der beteiligten Länder auch ausgewählte Besatzungsmitglieder der im Hafen liegenden Schiffe teilnahmen und kulinarische Spezialitäten sowie ein Kulturprogramm ihres Landes präsentierten. Es war einfach schön zu sehen wie z.B. ursprünglich verfeindete Länder wie Indien und Pakistan hier gemeinsam singen und feiern konnten.
Wir hatten auch diesmal kein Problem an der Probe für die Fleet Review teilzunehmen. In diesem Jahr hatte man statt der Admirals-Yacht ein Vermessungsschiff im Einsatz, das ursprünglich in der japanischen Marine verwendet wurde die KD Perantau. Sie verfügte über ein sehr hoch gelegenes Deck, sodaß man alle anwesenden Schiffe schräg von oben perfekt ablichten konnte. Meine Kamera-Drohne konnte somit im Koffer bleiben. Sie wurde nur einmal eingesetzt, um das Bodeneffekt-Flugzeug Wigetworks AirFish 8 innerhalb der Marine-Ausstellung zu fotografieren.
Ein großer Dank gilt auch der US-Botschaft in Malaysia. Sie ermöglichte uns eine Führung mit Piloten der USS Ronald Reagan im Static-Display auf dem Flughafen von Langkawi. Als nach der Fleet Review die USS Coronado (LCS-4) im Hafengelände in Langkawi eintraf, organisierte wieder die US-Botschaft eine Führung durch den Kapitän auf dem modernsten und schnellsten Zerstörer der US Navy. Dieser 47Kn schnelle Trimaran verfügt über ein erstaunlich breites Flug- und Mission-Deck und wird vor allem für küstennahe Operatione der Navy-Seals eingesetzt. An Fluggerät führt die USS Coronado zwei MH-60R/S Seahawks Kampfhubschrauber und mehrere MQ-8 Fire Scout Kampfdrohnen mit. Das Schiff hat noch Prototyp-Charakter, somit ist die entgültige Bewaffnung noch nicht eingebaut und selbst die Kabeltrassen sind noch unverkleidet.
Sehenswertes in der Luft:
Der militärischen Teil der Eröffnung hatte es wieder in sich und begann mit einem Airfield Attack mit Su-30MKM und F-18, die extrem tief und schnell flog. Es folgte eine simulierter Hubschrauber-Angriff mit Break. Neu war der Überflug einer Staffel Pilatus PC-7 Trainer der malaysischen Luftwaffe. Mit einer Dreier-Formation Airbus A-400 (mit Break) und einer Maschine im Static hatte die malaysische Luftwaffe sogar mehr einsatzbereite Maschinen als die Bundeswehr im Einsatz. Es folgte eine große gemischte Formation aus F-18, Su-30 und Hawks. Abgeschlossen wurde die Messe-Eröffnung mit einem Flyby eines Airbus A330 und eines A380 der Malaysia Airlines und einer 2-er Formation aus Guam gestarteter Boeing B-1B
Im täglichen Airhow-Programm begeisterten die Black-Eagles aus Südkorea mit einem sehr guten Pragramm. Russland sendete die Russian Knights nach Lankawi, die erstmalig ihre neuen Suchoi Su-30MS nutzten. Das angekundigte Sarang (Pfau)-Team aus Indien mit ihren wunderschön bemalten HAL DHRUV Helikoptern schaffte es leider nicht auf die Insel. Dafür war dass indonesische Jupiter-Team wieder dabei. Das letzte Mal stiessen noch zwei Maschinen direkt über unseren Köpfen zusammen, aber in diesem Jahr ging alles glatt.
Die malaysische Luftwaffe zeigte wieder Solodisplays ihrer Suchoi Su-30 MKM, die recht ordentlich ihre Schubvektor-Steuerung einsetzte und die F/A-18, die recht tief und mit sehr viel Flare-Einsatz begeistert. Die Franzosen präsentierten wieder ihre Rafale, die hier möglichst einen Kunden finden soll. Herausragend war das Display der Gripen aus Thailand, was hier besser als das des Herstellers in Europa war.
Sehenswertes zu Wasser:
Einen besonderen Reiz auf uns übten vor allem die Marine-Demos aus. In diesem Jahr traten im Rahmen der Anti-Terror-Übung die malaysische Polizei und Marine gemeinsam auf. Nach einer Demonstation der aktuellen Schnellboote der Polizei und Marine überfielen Piratem eine Reisegruppe und entführen sie mit einem Boot. Die Sicherheitskräfte wurden überwältigt und gefesselt über Bord geworfen. Sie mussten also gefesselt an Land schwimmen und sich dann selbst befreien. Die Terror-Gruppe verschanzte sich dann in mehreren Containern einer stilisierten Insel. Nun griff der gemischte Verband aus Polizei- und Marine-Hubschraubern mit mehreren Scharfschützen das Objekt an, während Spezialeinheiten anlandeten oder per Helikopter herabgelassen wurden. Die Geiseln wurden schliesslich befreit und per Hubschrauber aus der Gefahrenzone gebracht. Das Piraten-Camp wurde gesprengt und ein Wasserbomber löschte die Flammen. Die Trainings liesen uns etwas schmunzeln, als sich z.B. das Seil vom Helicopter beim Abseilen der Anti-Terroreinheit verfing oder der VIP ausgerechnet auf der Startvorrischtung der ukrainischen Drohne landen sollte. Aber dafür sind Trainings auch da.
Die Küstenwache hatte ein separates Programm. Hier startete man mit einem Wasserballet. Sechs Schnellboote folgten einer kurzweiligen sehenswerten Koreografie aus Formationen, Crossings und Breaks. Dann wurde ein grösseres Küstenwachboot von Piraten überfallen. Helikopter der Küstenwache setzten Kampftaucher ab und nahmen die Angreifer auf dem Schiff unter Beschuss. Die Kampftaucher und Spezialeinheiten, die sich mit bewaffneten Schnellbooten näherten, überwältigten die Angreifer und der VIP wurde mit dem Helicopter vom Schiff gebracht. Der Canadair CL-415-Wasserbomber der Küstenwache zeigte seine Fähigkeiten und landete unmittelbar vor den Zuschauern.
Neben den Anti-Terror-Übungen gab es auch andere Aktivitäten im Hafenbereich. So konnte man einer Marine-Sondereinheit beim Exerzieren zuschauen. Dabei wurden die Gewehre mit aufgesetzten Bajonett in Perfektion bis zu 10 Meter in Höhe geworfen und sicher wieder aufgefangen. Saab präsentierte ihr ferngesteuertes U-Boot Sea Wasp, das vor allem zu Entschärfung von Seeminen dient. Während der Marine-Übungen wurden ukrainische Drohnen ACS-30 (UAV) von Skyeton Aircraft zur Aufzeichnung des Geschehens gestartet, die bis 15h Flugdauer aufweisen. Zudem legten je Tag 3-4 Kriegsschiffe zur Besichtigung im Hafen an und man konnte mit Shuttle-Booten die auf Reede liegenden Schiffe besichtigen.
Sehenswertes auf der Urlaubsinsel Langkawi:
Beim letzten Besuch in Langkawi mieteten wir einen Helicopter, der uns u.a. in der Luft mit zwei interessanten Flugbooten vom Typ EDRA Aeronautica Super Petrel zusammen brachte. In diesem Jahr war allerdings jeglicher private Flugverkehr untersagt und unser Pilot war zwischenzeitlich abgestürzt und dabei verstorben. Somit suchten wir den direkten Kontakt zu den Piloten der Flugboote und hatten Glück. Les und Evgeny luden uns zu einem Insel-Rundflug ein. Wir flogen dabei extrem tief über das Wasser und die beiden Wasserlandungen waren derart sanft, das ich die erste garnicht bemerkte. Diese Flugboote erhielten seitens der malaysischen Regierungsbehörden die Genehmigung auf allen Wasserflächen Malaysias starten und landen zu dürfen. Wenn man noch den günstigen Preis der Flugboote berücksichtigt, kommen schon Zukunftsträume auf.
Langkawi ist eigentlich eine Urlaubsinsel. Selbst das ZDF-Traumschiff hat sich hier schon "verirrt". Somit genossen wir den letzten Tag bei einer Inseltour zu einem der Freizeitparks und fuhren mit der Seilbahn zur Sky Bridge auf dem zweithöchsten Berg, den Mount Mat Cincang (705 m). im Nordwesten Langkawis. Die Sky Bridge ist eine der längsten gebogenen Fußgänger-Brücken der Welt und wurde ausschliesslich in der Luft mit Helicoptern montiert.
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Erstellt am 02.10.2015