Der Besuch der MAKS in Zhukovsky war unsere erste Moskau-Reise. Um eventuellen Risiken aus dem Weg zu gehen, buchten wir eine All-Inklusive-Reise mit Kulturprogramm, die neben den Sehenswürdigkeiten Moskaus und dem Besuch des Luftfahrtmuseums in Monino auch drei Tage auf der MAKS beinhaltete.
Leider war der VIP-Bereich auf dem Militärtestgelände viel zu weit von der Display-Linie entfernt. Dazu kam noch, das Zhukovsky ein Gegenlicht-Flugplatz ist. Also blieb nur die Flucht ins Getümmel - ran an die menschliche Absperrung aus Hunderten von Soldaten, die in voller Uniform stark an den hohen Temperaturen von bis zu 38 Grad im Schatten litten.
Moskau als Boom-Town ist schon alleine eine Reise wert und platzt förmlich aus allen Nähten. Dies war auch zu MAKS zu spüren. Hunderttausende Flugbegeisterte pilgerten zur Airshow und wurden bereits auf den Zufahrtswegen auf eine harte Gedultsprobe gestellt. Nachdem 600.000 gedruckte Eintrittskarten nicht ausreichten, den Bedarf zu tilgen, lies man einfach die Zuschauer kostenlos auf das Gelände. Somit kann man davon ausgehen, das die Veranstaltung gut besucht wurde.
Geboten wurde im Vergleich zu früheren Veranstaltungen etwas weniger schweres Fluggerät. So fehlte die russische Bomber- und Transporter-Flotte. Auf Anweisung von Putin und zur Verwunderung der Weltgemeinschaft mussten sie die Grenzen Russlands permanent abfliegen und eigentlich nicht vorhandene Gegner abschrecken. Dennoch konnte man Zhukovsky zahlreiche Blackjack-Bomber sehen - wenn auch nur als Ersatzteilspender. Der Weg zur Luftfahrtmesse führte zwangsmässig an Flugzeugwracks vorbei. Somit machte Zhukovsky den Eindruck eines riesigen Flugzeug-Friedhofs und damit die Marketing-Bemühungen der russischen Luftfahrtindustrie teilweise wieder zunichte.
Der Hausherr, das russische Militär hielt sich bzgl. Demonstrationen etwas zurück. Die zeitlichen Lücken versuchte man durch Kunstflugeinlagen der FAI zu füllen. Dennoch wurden einige interessante Demonstrationen geboten. Die Freunde der aktuellen Jäger-Generation kamen voll auf ihre Kosten. So gab es zahlreiche Display der beiden russichen Haupthersteller zu bewundern. Suchoi glänzte mit der Su-30, der neuen Su-35 und dem neuen Standard-Bomber SU-34 mit nebeneinaderliegenden Sitzen und luxeröser Kabine. Mikojan schickte seine Mig-29 OVT mit Schubvektorsteuerung, die von den Indern bereits bestellte Flugzeugträger-Version der Mig-29K und seinen neuen Exportstar MIG-35 mit der neuesten Radargerätegeneration ins Rennen. Da Russland mit der Ukraine im Glinsch liegt, sah man leider keine Antonov.
Auch einige Demoteams standen auf dem Plan. So gab es ein gemeinsames Display der Strischi mit den Russian Knights mit ordentlichem Flare-Einsatz zu bewundern. Begeistert hatten uns die Russian Falcons, die wir vorher noch nie sahen. Sie boten einige simultierte Luftkämpfe. Herausregend war das kontrollierte Durchsacken der Maschinen bei NUll-Geschwindigkeit und gleichzeitigen Flare-Abschuss - ein Manöver, dass man im Westen so noch nicht sah.
Nervend und in der Anwendung recht inkonsistent waren die Sicherheitsvorkehrungen. Ein Riesenaufgebot aus Militärpolizei, FSB uns OMOS demonstrierten mit Mehrfachkontrollen die Seite die Staatsmacht. Auf der anderen Seite konnte Jederman nach Herzenslust in den Cockpits den ausgestellten Maschinen herumspielen, die sich Minuten später im Demoflug in der Luft befanden. Sämtliche Absperrungen im Statikdiplay wurden vom Publikum ignoriert und einfach überrannt, sodass es unmöglich war, ein Flugzeug ohne Menschentraube zu fotografieren. Dies ging dann soweit, dass das Militär keine andere Alternative mehr sah, als den Publikumsliebling, einen 1:2-Nachbau einer Junkers Ju87 Stuka durch eine Ring aus Soldaten zu beschützen. Für uns war der Besuch MAKS eine interessante Erfahrung. Auch Moskau ist ein Ort, den man sich in zwei Jahren wieder anschauen sollte, wenn dann die aktuellen Bauprojekte umgesetzt sind.
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