Vom 04.bis 08.05.2017 unternahmen wir eine Aviatik-Kurz-Reise nach Südafrika. Dabei waren mehrere Mitflüge in historischen Maschinen und der Besuch der Zwartkop Air Show geplant. Unsere Unterkunft war die Dakota-Lodge direkt auf dem Rand-Airport. Dieses Aviatik-Hotel ist einzigartig. So hat man direkt von der Hotelrezeption den Blick in einen Hangar, in dem sich viele historische Schätze tummeln. Das Hotelzimmer selbst bietet einen direkten Blick auf das Flugfeld. Die Pilotenschule und der Tower befinden sich direkt nebenan.
Gleich am Anreisetag waren die erstem Mitflüge mit der Douglas DC-3 der SkyClass Aviation (ZS-BXF) geplant. Man konnte während des Fluges jederzeit ins Cockpit und die Flugstrecke über Johannesburg war mehr als sehenswert. Selbst nach dem Sonnenuntergang konnte man in aller Ruhe noch auf dem Vorfeld fotografieren.
Am Samstag war der direkte Flug mit einer Douglas DC-4 der SkyClass Aviation zur Airshow geplant. Leider hatte das Militär etwas dagegen und wir mussten in der Nähe landen und einen eine Shuttle einbinden. Dadurch fielen für uns leider die ersten und letzten Programmpunkte der Airshow aus. Dennoch gab es noch genügend für uns seltene Objekte. Hier präsentierte sich die südafrikanische Luftwaffe mit ihren aktuellen Mustern, wie der Saab J-37 Gripen, dem BAE Hawk Trainer in den Nationalfarben und dem Silver Falcons Team mit ihren Pilatus PC-7 MK-II. Auch die bereits außer Dienst gestellten Maschinen wie die Cheetah (durch Israel modifizierte Mirage III), die Impala (Aermacchi MB-326) und die De Havilland Vampire FB5 (DH-100) wurden vorgestellt. Zudem gab es zahlreiche Hubschraubervorführungen mit Aérospatiale SA-318C Alouette II und SA.319 Alouette III sowie Aérospatiale SA 330 Puma im Rettungs- und Feuerlöscheinsatz, wobei Letzterer fehlschlug, da der Verschluß klemmte und kein Wasser abgeworfen werden konnte. Zudem gab es noch einige Kunstflugeinlagen diverser Solisten (auf Extra 330 und Slick 540) und Teams (Harvard Club of Soudafrica und Puma Flying Lions Team auf North American T-6 Harvard oder Good-Year Eagles mit Pitts Specials S2B). Besonders sehenswert war die für einen Airliner recht tiefe Vorführung einer Boeing 737 der Mango-Airlines und der Flug zum 65sten Jubiläum der Antonow AN-2, die sogar zum Kunstflug neigte.
Für den Sonntag standen Rundflügen mit der Beechcraft Beech-18 (ZS-OIJ) auf dem Plan. Unsere Maschine hatte einen aussergewöhnlichen spitzen Bug. Dieser nicht sonderlich schöne Umbau war notwendig, um sie heute noch mit größerem Frachtvolumen wirtschaftlich betrieben zu können. Nach dem ersten Rundflug über Johannesburg hatte ich das Glück, das ich zu einem weiteren Flug auf dem Copiloten-Sitz eingeladen wurde, was natürlich wesentlich bessere Fotos ermöglichte. Aber es kam noch besser. Mit bereits gesetzten Landeklappen funkte der Pilot und Chef des Hotels den Tower bzgl. eines tiefen Überfluges an. Die Jungs im Tower hatten damit kein Problem. Also gingen die Klappen wieder rein und die Triebwerke auf Maximum. Im Messerflug ging es ala TopGun direkt am Tower vorbei. Mehr Spass kann es sicherlich nicht geben. Während die anderen nachmittags ins Museum wanderten, schauten wir uns auf dem Flugplatz um. Auf der Airshow am Vortag (Pretoria) lernten wir den Hausfotografen den Rand-Airports (Johannesburg) kennen. Die Welt ist schon ziemlich klein. Er half mir, wirklich alles Sehenswerte zu erkunden.
Die Fliegerei ist hier anders ausgeprägt als in Europa. Das fängt bei den Sicherheitvorschriften an. Ein Reflexionsweste reicht aus, um den Zutritt zum Flughafengelände zu bekommen. Dann kann man sich hier frei bewegen. Die meisten Hangars sind offen und man freut über jeden Besuch. Somit ist hier der ideale Platz, um in aller Ruhe auf fotografische Streifzüge zu gehen. Dabei findet man zahlreiche Seltenheiten von alten Buschflugzeugen, alten Airlinern, wie DC-3 und DC-4, über Warbirds wie T-6 oder Mustang bis hin ausgedienten Jets wie Aero L-29 oder L-39. Da hier die Lohnkosten recht niedrig sind, werden viele alte Maschinen, die man sonst nicht mehr sieht, noch am "Leben" gehalten bzw. restauriert.Ich lernte auch einen Enthusiasten kennen, der einfach eine alte viermotorige Douglas DC-4 als seinen Flugsimulator "missbrauchte". Statt dem Blick durch die Fenster waren drei Flachbildschirme installiert und alle Steuerräder, Knöpfe etc. waren an einen Microsoft Flugsimulator angeschlossen. Gemeinsam unternahmen eine Landung in Durban, was in dieser historischen Umgebung echt Charme hatte.
Dann sahen wir zwei de Havilland D.H.82 Tiger Moth auf dem Vorfeld. Im Andenkenladen fragten wir nach, ob wir diese buchen könnten. Leider entsprachenen diese alten Doppeldecker nicht meiner Gewichtsklasse. Glücklicherweise entpuppte sich die Verkäuferin als Hubschrauber-Pilotin. Somit war es doch möglich, eine Air2Air-Tour Helicopter und Tigermoth zu unternehmen. Nachdem ich die Tigermoth vor dem Fußballstadion ablichten konnte, wir noch einen Luftkampf simulierten und im Tieflug über die Landschaft flogen, war mein Grinsen wie eingebrannt. Für die Zukunft ist geplant, angelehnt an den Film "Jenseits von Afrika" mit diesen zwei Tigermoth ab Rand Airport zu starten, ins nächstgelegene Wild-Reservat zu fliegen, um dort die Tiere aus der Luft zu beobachten. Dann sollte auf einen Jeep gewechselt werden und im Sonnenuntergang sollten die Tigermoths wieder ihren Heimatflughafen erreichen.
Am Abreisetag gingen die Mitreisenen zum Fotografieren des Flugbetiebes auf den O.R. Tambo International Airport. Wir nutzen die Zeit für eine bessere Alternative. Auf dem Rand Airport ist auch das Puma Display-Team stationiert, das wir auf der Airshow in Pretoria genossen. Wir mieteten also einfach zwei dieser T-6 inkl. Piloten und sprachen mit ihnen einen Flug in drei Segmenten ab. Zuerst war ein Air2Air-Fotoshooting geplant, dann sollte sich ein Kunstflug-Teil anschliessen und zum Schluss schlug man uns einen Tiefstflug in einem speziellen unbewohnten Gebiet vor.Ich hatte als Piloten ausgerechnet den Solisten des Puma-Teams erwischt, sodass der Kunstflug im maximalen Regime geflogen wurde. Unzählige Loopings, Immelmanns und Rollen reihten sich aneinander bis sich mein Gesicht langsam verformte. Somit war ich schon etwas froh, als der Pilot die Idee hatte, zu einem "normalen" Luftkampf überzugehen. Dabei versuchte jede Maschine in eine gute Schussposition zu kommen, was die jeweils andere verhindern wollte. Die Abstände waren dabei weniger als ein Meter. Was die Jungs unter Tiefflug verstanden, war auch etwas anders, als in Europa bekannt. Wir gingen derart tief runter, das wir nicht nur zwischen Bäumen sondern zwischen Sträuchen durchflogen. Natürlich war der Spassfaktor hierbei recht hoch. Der änderte sich auch nicht, als ich die Flüge bezahlte. Derartige Flüge sind hier mehr als preiswert.
Zurück im Hotel stand eine frisch restaurierte Douglas DC-3 vor dem Hotel. Die Maschine sollte nun ihren ersten Testflug durchführen. Von den Motoren tropfte noch das Öl. Da keine Inneneinrichtung vorhanden war, konnte sie niemanden sonst mitnehmen. Ich bat den Piloten, den Messerflug vom Vortag zu wiederholen. Mit einem "ich versuche es, seit in 90 Min hier" startete er zum Testflug. Und nach genau 90 Minuten hörte und sah man eine DC-3 mit Vollgas am Tower vorbeifliegen. Das war ein schöner Abschluß unserer Kurzreise und es wurde es Zeit, unseren Flieger nach Hause zu erreichen.
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Erstellt am 16.11.2017