Nach langer, auch Corona-bedingter Pause startete am 02.09.2022 endlich wieder die Airpower. Diesmal herrschte perfektes Wetter an beiden Tagen. Kaum verwunderlich, das 275.000 Besucher den Weg nach Zeltweg fanden, um die 200 Fluggeräte aus 20 Nationen auch in der Luft zu verfolgen. Damit war die Airpwower einer der grössten europäischen Airshows für deren Charme auch die Region mit ihren Bergen für einen schönen Hintergrund sorgte. In dieser Nebensaison nehmen natürlich die Hoteliers gern diese Zusatzeinahme mit und die Hotelpreise stiegen in der Umgebung ins astronomische. Den Besucheranstrom wollte die Polizei regeln, in dem sie Verkehrsströme nach Anfahrtsrichtung leiten bzw. einschränken wollte, was kläglich scheitere bzw. extreme Nervenstärke benötigte.
Diese kostenlose Veranstaltung wird stets durch drei Parteien gesponsert. Durch die Region Steiermark (Stichwort Hotelpreise), Red Bull, die ihre ganze Flotte bereitstellt und die Österreichische Luftwaffe, die ihre Beziehungen auch im militärischen Bereich beibringt. Somit hat das Programm auch zwei Bereiche, eine gewohnte Airshow und die Red Bull-Flotte.
Traditionell wird das Event mit einem "Weckruf" durch einem Eurofighter in wunderschöner Sonderlackierung und einem Alpha Jet von Red Bull gestartet, gefolgt von einer gemeinsamen Fallschirm-Darbietung des Österreichischen Bundesheeres und den Fallschirmspringern des HSV Red Bull Salzburg. Die Hubschrauberfans lauschten der Welturaufführung von "Vibes in the sky", bei der sich 13 Hubschrauber zu einer Sinfonie von Tristan Schulze bewegten. Dies war gleichzeitig die Verabschiedung der Aérospatiale SA-316B Alouette III (davon eine in perfekter Sonderlackierung). Auf diesen Umstand wiesen die Skytexter hin. Deren Ersatz haben die Österreicher bereits in Form der kurz vorgestellten Leonardo AW-169 gefunden. Mit der Feuerlösch-Demo dreier Pilatus PC-6 in den Nationalfarben österreichs startete nun die eigentliche Airshow.
Wie erwähnt wurde die ganze Red Bull-Flotte präsentiert. Der erste Block waren Formationen von Kleinflugzwugen wie Boeing PT-17 Stearman, Fairchild PT-19, Pilatus PC-6, Cessna 337 Skymaster “Push Pull”, Cessna 208 Amphibian “Caravan”, Aviat Husky, Sukhoi SU-29 und Extra 300. Es folgten die kunstflugtauglichen Helicopter Messerschmitt-Bölkow-Blohm BO-105 und Bell AH-1F/209 Cobra. Die Warbirdfans hatten ihre Freude durch die Formation mit North American B-25 Mitchell, Lockheed P-38, Vought F4U Corsair und zwei nicht ganz in die Zeitepoche passenden Dornier/Dassault Alpha Jets. Dann ging es lautlos mit dem Red Bull Blanix Team und ihren zwei Segelflugzeugen des Typs LET L-13 Blanik und ordentlich Pyrotechnuik weiter. Groß beworben war das Red Bull Trible aus MBB BO105, Extra 300 und Wingsuite-Pionier Marco Waltenspiel. Der letzte Block wurde durch eine North American T-28 “Trojan” und T-6 “Texan” sowie der Douglas DC-6 bestritten.
Die Luftwaffe Österreichs stand dem mit einem beeindruckendem Solo des Eurofighter Typhoon der Luftwaffe in wunderschöner Sonderlackierung und der Abfangübung einer Lockheed C-130 Hercules durch zwei Eurofighter und der Formation von Diamond DA-40 und Pilatus PC-7 nicht nach. Zudem organisierten sie eine große Tiger-Formation mit Eurofighter, Gripen, Tornado, Alpha Jet und Mil Mi-24 und demonstrierten ihre Fähigkeiten auch durch die Heli-Shuttle-Flüge - u.a. mit Alexander Van der Bellen als Oberbefehlshaber des Bundesheeres und der Demo der Rettungskräfte zum Abschluss. Das gute Beziehungsgepflecht der Luftwaffe kam durch den "Überraschungs"-Vorbeiflug einer Boeing B-52 Stratofortress und der dicken Brocken im Static-Display wie die Xian Y-20 Kunpeng aus China (Europa-Premiere) und der Embraer C-390 Millennium aus Brasilien (demnächst Ersatz der C-130) zum Ausdruck.
An Airshow-Teams waren die Frecce Tricolori aus Italien, die Patrouille Suisse und die Krila Oluje (Wings of Storm) aus Kroatien vor Ort. Jet-Fans hatten mit der Ungarischen Saab JAS-39 Gripen mit viel Flares und Kerosin-Fackel oder der Gripen aus Schweden sowie den F-16-Demos des Viper-Teams aus Belgien oder des Zeuss-Teams aus Griechenland viel Freude. Zudem gab es recht viele und seltene Jet-Oldies zu bewundern. So zogen eine Mikojan-Gurewitsch MiG-21U aus Kroatien, ein Formations-Duo einer Saab J-35 Draken und Soko G-2GL Galeb, eine schön restaurierte Mikojan-Gurewitsch MiG-15 aus Polen oder die Mutter aller Jets - die Messerschmitt Me-262 Schwalbe ihre Kurven am Himmel. Zudem gesellten sich auch zwei Warbirds, die sich eigentlich nie begegnet sind - die Commonwealth CA 12 Boomerang und Jakowlew Jak-3.
Die tolle Veranstaltung wurde durch diverse Helicopter-Demos abgerundet. Die Freunde großer Luftschrauben konnten neben der Verabschiedung der Alouette III und der Red Bull-Helis auch die A109 Razzle Blades aus Belgien mit ordentlich Flare-Einsatz, die taktische Demo einer Mil Mi-171S & Mil Mi-24V der Tschechischen Luftwaffe, den Airbus H-665 “Tiger” der Deutschen Luftwaffe und die Demo einer Mil Mi-24 der Ungarischen Luftwaffe bestaunen.
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Erstellt am 19.02.2024