Airshows: China International Aviation and Aerospace Exhibition 13.-18.11.1012 in Zhuhai (China)
In diesem Jahr waren wir erstmalig auf einer chinesischen Airshow in Zhuhai. Die ortansässige Polizei überraschte am ersten Tag mit weiträumigen Absperrungen der Süd- bzw. "Sonnen"-Seite" des Flughafens. Etwas Kreativität und Tarnung führten dazu, das der Erfolg der Ordnungskräfte minimal war und sie ihre Aktivitäten immer mehr einschränkten. So kamen wir in den Genuß einer ansprechenden Airshow an 2 Tagen bei schönstem Wetter, während sich die Sonne an den restlichen und öffentlichen Tagen kaum noch zeigte.
Das Flugprogramm war hinsichtlich Anzahl der Flugobjekte recht übersichtlich, konnte sich aber in punkto der Qualität behaupten. Vor allem das "1. August"-Team mit ihren Chengdu J-10AY zeigte sich europäischen Teams mindestens ebenbürtig. Deren Programm bot alle Elemente, die man sich wünscht, wie engste Formationen, schöne Splits, extrem tiefe Überflüge und ordentlich Flare-Einsatz, wobei hier eine spezielle wesentlich kleinere Flare-Variante zum Einsatz kam. Sie zündeten erst einige Zeit nach dem Ausstoss in bunten Farben und war damit kaum fotografierbar. Die Piloten zeigten eine perfekte Show und verdienten die Begeisterung des Publikums.
Als Partnerland des chinesischen Flugzeugbaus präsentierte sich die pakistanische Luftwaffe mit mehreren JF-17 Thunder, die auf Grund technischer Probleme jedoch nur an wenigen Tagen flogen. Das Solodisplay war jedoch recht einfach gehalten.
Der Nachbar Russland war mit den Russian Knights vertreten. Trotz eines Ausfalles trat das Team an allen Tagen an und begeisterte durch Perfektion und die speziellen Manöver der recht grossen Su-27. Es fiel auf, dass die Maschinen schon recht abgenutzt waren und regelrecht nach einer neuen Lackierung schriehen.
Breitling war erstmals im Rahmen ihrer Asientour in China. Das Breitling Jet Team und vor allem die Damen der Breitling Wingwalker vertraten die Marke Breitling perfekt in Zhuhai und wurden von Publikum herzlich gefeiert. Sie gaben lange noch der Landung fleißig Autogramme bzw. posierten als Fotomodell.
Eine chinesische Besonderheit war die Demonstration der Fallschirmspringer. Eine Changhe Z-8 auf Basis einer Super Frelon hebelte eine ganze Staffel Fallschirmjäger in die Luft, die dann als Fahnen-Formation, Synchron-Ballet, mit allerlei Pyrotechnik oder in Form grosser goldener Drachen den Himmel füllten und später auf dem Punkt landeten. In dieser Vielfalt hat man so etwas bis dato nicht gesehen.
Neben den Vorführungen aktueller Airliner chinesischer Produktion zogen besonders die neuen Kampfhubschrauber der chinesischen Armee die Aufmerksamkeit auf sich. Neben dem bekannten Changhe WZ-19 auf Dauphin-Basis hatte der hier die Changhe WZ-10 ihre erste öffentliche Premiere und füllte am Folgetag die Titelseiten der chinesischen Fach-Presse.
Aber auch die Messehallen boten einige Highlights. So wurden Raketen aller Art, wie Luft-Seeziel-Raketen mit Versenkungsgarantie oder Projekte für Stealth-Kampflugzeuge wie die AVIC J-31 und die bereits käuflichen Kopien aller bekannten amerikanischen Kampfdrohnen vorgestellt. Die Präsentationstechniken wirkten etwas befremdlich. So standen vor den Waffensystemem chinesischen Soldaten in Gala-Uniform auf 20 cm grossen Platten mit versteinerter Miene, während sich weibliche Models räkelten. Es blieb eine ungutes Gefühl zurück, da die chinesischen Rüstungsindustrie mit ihren jetzt hohem Reifegrad kaum Exportbeschränkungen unterliegt.
Die Raumfahrt hat in China einen grossen Stellenwert. Neben der Nachbauten der aktuellen Raumstationen und Raketen wurde ein Einblick in zukünftige Projekte insbsondere dem Mondflugprogramm Chinas und dem Aufbau eines eigenen satellitengestützten Navigationssystemes gegeben.
Kurzum. Der Ausflug nach China hat sich gelohnt und wird sicher in einiger Zeit wiederholt.
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Erstellt am 24.06.2013
